Der Paritätische NRW

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Ein Mann stützt seinen Kopf auf seine Hand und schaut nachdenklich aus einem Zugfenster.
© Marjan Apostolovic/photocase.de

„An­kunft in Frem­di­s­tan“: Ein Es­ca­pe Room der an­de­ren Art soll zu mehr Em­pa­thie für Ge­flüch­te­te und Mi­grier­te ver­hel­fen

10.05.2023

Escape Room-Spiele erfreuen sich großer Beliebtheit. Eingesperrt in einem Raum schlüpfen die Spieler*innen in andere Rollen und lösen gemeinsam ein Rätsel, um in den nächsten Raum oder in die Freiheit zu gelangen. Einen Escape Room der anderen Art gibt es im Juni 2023 in Wuppertal: Bei „Ankunft in Fremdistan“ können Menschen ohne Migrations- oder Fluchterfahrung spielerisch die Ankunft in einem fremden Land erleben. Gestaltet wird der Escape Room von Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung. „Ankunft in Fremdistan“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des soziokulturellen Zentrums die börse Wuppertal, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, und des Fachdiensts für Integration und Migration vom Caritasverband Wuppertal / Solingen.

40 Prozent der Wuppertaler*innen haben Migrations- oder Fluchterfahrung

Fast 40 Prozent der Menschen in Wuppertal kommen aus Familien mit Migrations- oder Fluchtgeschichte. Alle diese Menschen haben unterschiedliche Lebenswege, die sich an bestimmten Zeitpunkten doch gleichen – beispielsweise bei der Ankunft in einem zunächst fremden Land. Menschen ohne Migrations- oder Fluchthintergrund können sich meistens gar nicht vorstellen, wie eine solche Ankunft in einem fremden Land sich anfühlt und welche Herausforderungen sie mit sich bringt.

Die Ankunft in einem fremden Land nachfühlen

Der Escape Room „Ankunft in Fremdistan“ soll Menschen ohne Flucht- oder Migrationserfahrung ab 16 Jahren spielerisch einen Perspektivenwechsel ermöglichen. Sie erleben im geschützten Raum die Ankunft in einem fremden Land – von der Zentralregistratur mit ungeduldigem Personal über dunkle, schwer zu findende Wege per ÖPNV bis zur lauten Sammelunterkunft – mit fremder Sprache und verwirrenden Zeichen, die sie unter Zeitdruck in verschlossenen Räumen entschlüsseln müssen. Eine Erfahrung, die zu mehr Empathie für Geflüchtete und Migrierte und ihre Lebenssituation führen kann und soll.

Von Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung gestaltet

Den Escape Room haben die börse Wuppertal und der Fachdienst für Integration und Migration vom Caritasverband Wuppertal / Solingen gemeinsam mit Menschen mit Flucht- beziehungsweise Migrationserfahrung gestaltet. In einem empowernden dreitägigen Workshop haben sie ihre eigenen Erfahrungen bei ihrer Ankunft in Deutschland kreativ verarbeitet. Gefördert wird das Projekt von der Landeskoordinationsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus der Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Landesprogramms NRWeltoffen.

Informationen zum Besuch des Escape Rooms

Der Escape Room „Ankunft in Fremdistan“ wird im Zeitraum vom 5. bis zum 30. Juni 2023 in Wuppertal-Unterbarmen geöffnet sein. Eine Spielrunde dauert insgesamt knapp eineinhalb Stunden und ist für Teams mit maximal sieben Personen ausgelegt. Nach einer kurzen Einweisung haben die Teams 60 Minuten Zeit, sich durch den Raum zu spielen. Die anschließend angebotene Reflexionsrunde mit Spieler*innen und Spielleiter*innen dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Für Schulklassen, -kurse und -AGs sowie nicht-schulische Gruppen, die beruflich mit Geflüchteten oder Migrierten in Kontakt kommen, ist der Escape Room ab dem 8. Mai 2023 buchbar. Die offene Anmeldung für Privatpersonen und -gruppen ist ab dem 15. Mai 2023 möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite der börse Wuppertal.