Der Paritätische NRW

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Zwei junge Frauen im Gespräch miteinander

Weibliche Genitalbeschneidung: Land NRW fördert Prävention und Aufklärung

18.04.2024

In Nordrhein-Westfalen leben nach Schätzungen etwa 22.000 von weiblicher Genitalbeschneidung betroffene Mädchen und Frauen. Knapp 4.000 Mädchen sind potenziell gefährdet. Im Rahmen des Projektes YUNA fördert das Land NRW die Prävention und Beratung bei weiblicher Genitalbeschneidung. Dazu wurde jeweils eine Fachstelle in der Region Westfalen und eine in der Region Rheinland geschaffen. YUNA Rheinland mit Sitz in Köln ist angesiedelt beim Verein Lobby für Mädchen, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW.

Eine Menschenrechtsverletzung

Genitalbeschneidung verletzt die Menschenrechte von Mädchen und Frauen. Sie ist ein weltweites Phänomen, das – mit regionalen Unterschieden – in Nordafrika, im arabischen Raum und in einigen asiatischen Ländern verbreitet ist. In Deutschland und in den meisten Ländern weltweit ist die weibliche Genitalbeschneidung strafbar.

Helfen, sensibilisieren, qualifizieren

Bedrohte und betroffene Mädchen und Frauen finden bei den YUNA-Fachstellen Hilfe und können sich telefonisch oder per Videokonferenz beraten lassen. Darüber hinaus sensibilisieren und qualifizieren die Mitarbeitenden von YUNA Fachkräfte, die mit Mädchen und Frauen aus Ländern arbeiten, in denen die weibliche Genitalbeschneidung häufig praktiziert wird. Zudem will YUNA Menschen erreichen und in Workshops schulen, die sich in ihren Communities gegen weibliche Genitalbeschneidung aussprechen. Die Zusammenarbeit mit ihnen sowie eine engagierte Netzwerkarbeit sind dabei zentrale Bausteine der Präventions- und Sensibilisierungsarbeit.

Gewaltsam und unmenschlich

Am Internationalen Tag „Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung” der UN-Menschenrechtskommission im Februar hat NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul in Köln Vertreter*innen der Fachstellen YUNA Rheinland und YUNA Westfalen-Lippe getroffen und die neuen Räumlichkeiten der Fachstelle Rheinland besichtigt. Dabei sagte sie: „Weibliche Genitalbeschneidung ist eine gewaltsame und schreckliche Praxis. Um diese schwere Menschenrechtsverletzung in Nordrhein-Westfalen entgegenzutreten und um die bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen zu schützen und zu unterstützen, fördern wir flächendeckende Beratungs- und Präventionsangebote. An den beiden Standorten unseres Projekts YUNA in Köln und Herford arbeiten die Beraterinnen deshalb auch mit Angehörigen von potenziell Betroffenen, mit Fachkräften und Multiplikatorinnen. Denn Aufklärung und Sensibilisierung sind die wichtigsten ersten Schritte, um dieser unmenschlichen Praxis entgegen zu treten.“