Der Paritätische NRW

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Eine Seniorin trinkt Tee und sitzt auf einem Stuhl. Sie unterhält mit einer weiteren Person und lächelt.
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Le­bens­lust trotz chro­ni­scher Er­kran­kung

09.02.2023

Eine chronische Erkrankung ist für betroffene Menschen eine schwere Belastung – nicht allein körperlich, sondern oftmals auch psychisch. Das Duisburger Institut für soziale Innovationen (ISI), Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, bietet unter dem Motto „Lebenslust“ kreative Stärkungsgruppen für chronisch Erkrankte an. Mit einem offenen und fortlaufenden Konzept werden sie den besonderen Bedürfnissen und wechselnden Gesundheitszuständen der Teilnehmenden gerecht: Einstieg, Pausieren und Ausstieg sind jederzeit möglich.

Flexibel auf die eigenen Bedürfnisse reagieren

Als chronische Erkrankung wird eine Erkrankung bezeichnet, die lange andauert und schwer oder nicht vollständig heilbar ist. Dazu gehören zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, der Atemwege oder der Haut sowie das Long-Covid-Syndrom. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität. Betroffene haben oft Gefühle wie Angst, Enttäuschung, Hilflosigkeit, die sie belasten und oft auch zu Einsamkeit führen. Akute Schmerzschübe und medizinische Behandlungen haben häufig zur Folge, dass unterstützende Angebote immer wieder verschoben werden oder gar gänzlich ausfallen müssen, was frustrieren und zu Versagensängsten führen kann. Mit dem offenen Konzept der „Lebenslust“-Gruppen geht ISI auf dieses Problem ein. Es gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, flexibel auf die eigenen Bedürfnisse reagieren zu können und sich trotzdem einer Gruppe zugehörig zu fühlen, nachhaltige Kontakte aufzubauen, ohne Sorge zu haben, den Anschluss innerhalb der Gruppe zu verlieren.

Kreatives Tun schafft Chancen

Die von der Novitas BKK geförderten Stärkungsgruppen in Duisburg sind für die Teilnehmenden kostenlos. Traumatherapeutisches Fachpersonal führt die Gruppen durch, begleitet die Teilnehmenden und geht auf ihre psychosozialen Bedarfe ein. Dabei werden die Vielfalt und Möglichkeiten von Kunst, Kreativität, basaler Körperarbeit und Tanz genutzt. Gemeinsames kreatives Tun soll Chancen schaffen, all das auszudrücken, wofür die Worte fehlen. Ziel ist es, Akzeptanz für die Bedürfnisse und Lebensumstände chronisch Erkrankter zu schaffen und die Teilnehmenden dazu anzuregen, sich selbst Achtsamkeit zu schenken, indem ihr Bewusstsein behutsam auf den eigenen Körper gelenkt wird. Denn neue Erfahrungen der Körperwahrnehmung und positives Körpererleben neben der Krankheit führen zu einem ganzheitlichen Selbstbild und zu mehr Akzeptanz sich selbst und der Krankheit gegenüber.