Hoffnung auf Rädern: Mobile Klinik stärkt Gesundheitsversorgung in Afghanistan
Immer wieder wird Afghanistan von schweren Naturkatastrophen heimgesucht. Als im August 2025 ein starkes Erdbeben den Osten des Landes erschütterte, waren Mitarbeitende des Friedensdorf International, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, vor Ort. Sie erlebten, wie in abgelegenen Dörfern Chaos herrschte und wie zahlreiche Freiwillige halfen und Feldlazarette errichteten. Nun hat das Friedensdorf eine mobile Klinik nach Afghanistan entsandt, die künftig bei solchen Katastrophen Unterstützung leisten soll.
Langjähriges Engagement
Das Friedensdorf International engagiert sich seit fast vierzig Jahren in Afghanistan. Die Helfer*innen holen verletzte und kranke Kinder aus dem Land am Hindukusch zur Behandlung nach Deutschland und bringen sie später wieder in ihr Heimatland zurück. In den vergangenen Jahren haben sie zudem begonnen, Projekte direkt in Afghanistan umzusetzen: Sie bohrten Brunnen, sanierten eine Schule, verteilten Lebensmittel und Medikamente und unterstützten bedürftige Familien nach Flutkatastrophen mit Hühnern, um ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen. Auf diese Weise möchte das Friedensdorf Perspektiven für die Menschen in Afghanistan schaffen.
Schwaches Gesundheitssystem
Die mobile Klinik ist ein neues Projekt, das durch Spenden aus Deutschland finanziert wird. Sie ist umfassend ausgestattet, unter anderem mit einem Behandlungsbereich samt Liege, Sauerstoff, einem Kühlschrank für Medikamente und einer Babywaage, um den Ernährungszustand von Kleinkindern zu überprüfen. Neben Einsätzen bei Naturkatastrophen sind auch Hilfseinsätze in schwer erreichbaren Regionen geplant, in denen Menschen oft stundenlang unterwegs sind, bevor sie eine kleine Klinik erreichen. Das Gesundheitssystem in Afghanistan ist seit dem Rückzug vieler internationaler Hilfsorganisationen nach der erneuten Machtübernahme der Taliban und der Zerschlagung der US-Entwicklungsagentur USAID noch stärker geschwächt als zuvor.