
Neue Meldestellen zu queerfeindlichen und rassistischen Vorfällen
22.11.2022
Mit Hilfe verschiedener Meldestellen will das Land NRW konsequent gegen Antisemitismus und jegliche Form von Diskriminierung, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hass vorgehen. Die neuen Meldestellen erfassen Vorfälle bereits unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Bei ihrem Aufbau setzt die Landesregierung auf erfahrene und gut vernetzte Träger, die meisten davon Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW.
Umfassenderes Bild
Die neuen Meldestellen bilden ein bundesweit einzigartiges System. Es bietet eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Meldung von Vorfällen. Dadurch, dass auch Diskriminierungsvorfälle registriert werden, die unterhalb der Strafbarkeitsgrenze liegen und deswegen nicht in den polizeilichen Statistiken erfasst werden, ergibt sich ein umfassenderes Bild. Jährliche Berichte sollen die Grundlage bilden für Forschung sowie für Interventions- und Präventionsmaßnahmen.
Aufbau bis Mitte 2023
Mit der Meldestelle für Antisemitismus ist die erste Meldestelle bereits an den Start gegangen. Vier weitere Meldestellen befinden sich derzeit im Aufbau, sollen Mitte 2023 ihre Arbeit aufnehmen und nehmen die Themen Queerfeindlichkeit, antimuslimischer Rassismus, Antiziganismus sowie anti-Schwarzer, antiasiatischer und weitere Formen von Rassismus in den Blick.
Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW maßgeblich involviert
Die Konzeption der Meldestelle Queerfeindlichkeit erfolgt durch das Queere Netzwerk NRW in Kooperation mit rubicon, dem Lesben- und Schwulenverband NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in Nordrhein-Westfalen, allesamt Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW, gemeinsam mit dem Verein Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW. Die Vereine Interkultur und Coach, beide Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, bauen die Meldestelle für antimuslimischen Rassismus auf. Für den Bereich Antiziganismus zeichnet mit PLANB Ruhr ebenfalls eine Mitgliedsorganisation des Paritätischen NRW verantwortlich. Den Aufbau der Meldestelle anti-Schwarzer, antiasiatischer und weitere Formen von Rassismus übernimmt der Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine Dortmund, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW. Er kooperiert dabei mit dem Anti-Rassismus Informations-Centrum, dem Verein kamerunischer Ingenieure und Informatiker – beide auch Mitgliedsorganisationen des Verbandes – und dem Landesverband der Netzwerke von Migrant*innenorganisationen NRW und dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.