
Pflegende Angehörige besser unterstützen!
06.12.2022
Rund 1,2 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen gelten als pflegebedürftig. Laut Statistischem Landesamt wurden 86 Prozent von ihnen zu Hause versorgt – viele davon ausschließlich durch ihre Angehörigen. Mit dem VdK NRW und dem Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW machen aktuell zwei Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW verstärkt darauf aufmerksam, dass pflegende Angehörige mehr Beratung, Unterstützung und Entlastung benötigen und die von der Bundesregierung angekündigte Pflegereform endlich auf den Weg gebracht werden muss.
Bessere Unterstützung für pflegende Angehörige
Die häusliche Pflege von Angehörigen bedeutet eine große Herausforderung und Verantwortung. Viele Menschen bringt sie körperlich, seelisch und auch finanziell an ihre Grenzen. Um dem entgegen zu wirken, setzen sich der VdK NRW und der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW für verbesserte Unterstützungsleistungen ein. So macht der VdK mit seiner Kampagne #naechstenpflege auf die Notlage vieler Betroffener aufmerksam und fordert die Einführung eines Gesamtentlastungsbudgets, die im Koalitionsvertrag angekündigte Erhöhung des Pflegegelds und einen Lohn oder ähnlichen Ausgleich für pflegende Angehörige. Außerdem dürften Menschen nicht aus Kostengründen auf Angebote wie Pflegedienst, Tages-, Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege verzichten müssen. Der VdK weist außerdem auf den Mangel solcher Angebote und einer flächendeckenden und unabhängigen Beratung hin. Auch der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW spricht sich für ein höheres Pflegegeld aus sowie für ein Entlastungsbudget, das unbürokratisch gewährt wird und den Pflegebedürftigen ein Wahlrecht bei der Inanspruchnahme von Leistungen einräumt. Außerdem fordert der Verband eine Pflegezeit für pflegende Angehörige, um Pflege und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können.
Bedingungen in der stationären Pflege verbessern
Neben der Verbesserung der Situation pflegender Angehöriger nehmen der VdK NRW und der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW auch die Rahmenbedingungen in der stationären Pflege in den Blick. Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften fordert zum Beispiel eine bessere Personalausstattung in Pflegeeinrichtungen mit tarifgerechter Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen. Er mahnt, dass die Kosten hierfür nicht den Pflegebedürftigen übertragen werden dürften. Auch der VdK macht auf dieses Problem aufmerksam. Er fordert eine steuerfinanzierte Vollversicherung, in deren Rahmen die Eigenanteile für stationäre Unterbringung gedeckelt werden müssten.
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Pflegeselbsthilfe
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