
Safe Abortion Day: Für sichere Schwangerschaftsabbrüche – jetzt erst recht!
„Für sichere Schwangerschaftsabbrüche – JETZT ERST RECHT!“ So lautet das Motto des diesjährigen Safe Abortion Day am 28. September. Um für den freien Zugang zu sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen zu werben, finden rund um diesen Aktionstag in vielen Städten Veranstaltungen statt. Auch pro familia NRW, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, beteiligt sich am Safe Abortion Day.
Weitermachen trotz Enttäuschungen
Der Safe Abortion Day ist ein internationaler Aktionstag, mit dem der Zugang zu sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen gefordert wird. Er wird seit 35 Jahren in mittlerweile mehr als 100 Ländern begangen – auch in Deutschland ein wichtiges Thema. Nach dem Scheitern des Gesetzesentwurfs zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs im Frühjahr 2025 waren viele engagierte Organisationen, die auf eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Schwangere gehofft hatten, enttäuscht. Doch es heißt weitermachen, ermutigt Rita Kühn, Geschäftsführerin von pro familia NRW: „Die Missstände beim Schwangerschaftsabbruch bestehen weiter und müssen verbessert werden, auch wenn der Schwangerschaftsabbruch weiterhin im Strafgesetzbuch steht. Betroffene müssen auch in NRW weite Strecken auf sich nehmen, um medizinisch versorgt zu werden.“
Zu wenige Praxen und Kliniken
Aktuell gibt es in vielen Regionen Deutschlands zu wenige Praxen und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten, auch in NRW. Daher fordert Kühn für NRW: „Die Landesregierung muss hier unbedingt aktiv werden, denn sie hat den gesetzlichen Auftrag, die Versorgung sicherzustellen. Beispielsweise sollten landesfinanzierte Krankenhäuser wie Unikliniken Abbrüche standardmäßig anbieten.“
Engagement gegen Antifeminismus
Ein weiterer Beweggrund, sich zu engagieren, ist für Kühn der wachsende Antifeminismus: „Rechte Parteien und Gruppierungen stellen jahrzehntelangen Fortschritt in Frage, vertreten reaktionäre Geschlechterbilder und greifen sexuelle Rechte an. Diese Entwicklung macht uns Sorge. Wir brauchen eine abgesicherte und staatlich finanzierte sexuelle Bildung, die Gleichberechtigung und Wissen zu den sexuellen und reproduktiven Rechten vermittelt. Dazu gehört die Akzeptanz von Vielfalt und das Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden, gerade bei einer ungeplanten/ungewollten Schwangerschaft.“