Der Paritätische NRW

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Eine ältere frau mit einer Tasse in der Hand im Gespräch mit einer weiteren Person.

Demografische Welle erwartet: Vor allem im ländlichen Raum steigt die Anzahl an Rentner*innen massiv

03.05.2023

Es ist eine Zahl, die wachrütteln muss: Bis 2030 wird die Zahl der Menschen im Rentenalter (67 Jahre oder älter) in Nordrhein-Westfalen um rund 10 Prozent auf rund 3,9 Millionen steigen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dies sind etwa 350.000 Rentner*innen mehr als es voraussichtlich Anfang 2024 sein werden. Besonders betroffen sind ländliche Regionen, wie zum Beispiel die Kreise Coesfeld, Paderborn, Borken, Heinsberg und Euskirchen, bei denen die Zuwachsraten zwischen 16 und 18 Prozent liegen. Angesichts dieser Prognosen mahnt der VdK NRW, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, einen schnellen Ausbau der Infrastruktur für ältere Menschen an.

Infrastruktur auf die Bedürfnisse Älterer ausrichten

„Es ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen erforderlich, damit die Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft der Politik nicht über den Kopf wachsen“, sagt der Vorsitzende des VdK NRW, Horst Vöge. Land und Kommunen müssen ihre Infrastruktur jetzt noch stärker auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausrichten. Dabei sind vor allem der Ausbau von barrierefreien Verkehrswegen und Wohnungen gefragt, die Schaffung von gesellschaftlichen und kulturellen Begegnungsorten sowie sportlichen Angeboten bis hin zur ärztlichen und pflegerischen Versorgung.

Armut entgegenwirken

Für NRW sei außerdem besonders zu berücksichtigen, dass das Ruhrgebiet weiterhin Spitzenreiter im Bereich der Armutsquote ist, die hier bei 21,2 Prozent und damit deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt liegt. Hier sieht der VdK die Landesregierung in der Pflicht zur Entwicklung einer Armutsstrategie. Teil der Armutsbekämpfung sollte eine Aufklärungskampagne zur Grundsicherung im Alter sein, da die Dunkelziffer derjenigen, die aus Scham keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen, gerade unter den älteren NRW-Bürger*innen hoch sein dürfte.

Chancen nutzen

Der VdK NRW weist aber auch auf die Chancen hin, die ein steigender Anteil an Rentner*innen für die Gesellschaft bietet, wie die Möglichkeit, sie für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. Daher sollten nach Meinung des VdK Angebote wie Ehrenamtsbörsen, Schulungen und Lots*innen von den Kommunen gezielt aufgebaut beziehungsweise gefördert werden.