
Selbstbestimmt und frei entscheiden: NRW-Landesregierung muss die reproduktive und sexuelle Gesundheitsversorgung verbessern
14.09.2022
Gemeinsam fordern 30 Organisationen die NRW-Landesregierung zur Verbesserung der reproduktiven und sexuellen Gesundheitsversorgung auf. Reproduktive und sexuelle Rechte beschreiben das Recht jeder Person, selbstbestimmt und frei über den eigenen Körper und die eigene Sexualität zu entscheiden. Internationale Menschenrechtsorganisationen fordern Deutschland seit Jahren auf, in diesem Bereich nachzubessern. Der Paritätische NRW unterstützt diese Forderungen. Auch seine Mitgliedsorganisationen pro familia NRW, Frauenforum Brühl-Hürth, Frauen helfen Frauen Euskirchen, Psychologische Frauenberatung Bielefeld, Queeres Netzwerk NRW, rubicon und Rosa Strippe zählen zu den unterzeichnenden Organisationen.
Acht Forderungen
In einem offenen Brief, den die Organisationen İlayda Bostancıeri, Sprecher*in für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik der Grünen-Landtagsfraktion, übergeben haben, sind acht Kernforderungen zusammengefasst. Dazu zählen Maßnahmen wie die wohnortnahe Versorgung von Schwangerschaftsabbrüchen, die Aufnahme des Schwangerschaftsabbruchs in die Aus- und Weiterbildung von Gynäkolog*innen sowie die Einrichtung von Schutzzonen vor Beratungsstellen, ärztlichen Praxen und Kliniken, damit Betroffene ihre Rechte ungehindert wahrnehmen können. Da viele Gebärende seit Jahren Probleme haben, Hebammen für die Geburt und die Vor- und Nachsorge zu finden, setzen sich die Organisationen außerdem für eine Verbesserung der klinischen und außerklinischen Hebammenversorgung ein. Hier stünden dem Land Steuerungsinstrumente wie der Krankenhausplan zur Verfügung, um ein gutes Netzwerk geburtshilflicher Einrichtungen zu gewährleisten. Darüber hinaus fordern die Organisationen die gesetzliche Verankerung des Rechts auf Beratung in allen Bereichen der reproduktiven und sexuellen Rechte sowie den Einsatz des Landes für sexuelle und reproduktive Rechte auf Bundesebene.