Der Paritätische NRW

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Eine junge Frau besucht das Instagramprofil der Social Media Kampagne #ZumFeindGemacht mit ihrem Smartphone.

#Z­um­Feind­Ge­macht: So­cial Me­dia-Kam­pag­ne rückt un­be­kann­te Ge­schich­ten NS-Ver­folg­ter ins Licht

31.08.2022

„Wer waren die Menschen, die von den Nazis verfolgt wurden?“ Dieser Frage geht der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, im Rahmen einer Social Media-Kampagne nach. Unter dem Motto „#ZumFeindGemacht“ erzählt er Geschichten von Menschen, die während des Nationalsozialismus – neben Jüdinnen*Juden, Sinti*zze und Rom*nja – ebenfalls verfolgt wurden.

Freiheit und Demokratie sind keine Selbstverständlichkeit

Unter @zumfeindgemacht finden Interessierte auf Instagram, TikTok und Facebook verschiedene, eher unbekannte Geschichten: Vom Mann, der ins KZ kam, weil er Männer liebte. Vom talentierten Pianisten, der ermordet wurde, weil er sich kritisch äußerte. Von der Frau, die verleumdet wurde und ins KZ kam, weil ihr Kontakt zu polnischen Zwangsarbeitern unterstellt wurde. Mit der Kampagne macht der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte darauf aufmerksam, dass die Zeit, in der das möglich war, noch nicht lange her ist. „Wir wollen, dass allen klar wird: Freiheit und Demokratie, eine offene und bunte Gesellschaft sind keine Selbstverständlichkeit. Sie beruhen auf Werten, die wir verteidigen müssen – jeden Tag und mit allen unseren Kräften“, so Dr. Jost Rebentisch, Geschäftsführer des Bundesverbands.

Zentrale Ereignisse der Nachkriegsgeschichte jähren sich

Anlass für die Aktion ist, dass sich im Jahr 2022 zwei zentrale Ereignisse der Nachkriegsgeschichte jähren. Vor 70 Jahren wurde das Luxemburger Abkommen geschlossen: Die erste Wiedergutmachungsvereinbarung mit dem Staat Israel. Zudem jährt sich zum 30. Mal die Einrichtung des so genannten „Article 2 Funds“, der jüdischen Überlebenden in Osteuropa erstmalig Entschädigungsleistungen ermöglichte. Im Rahmen dieses Gedenkjahres fördert das Bundesfinanzministerium die Kampagne.