Der Paritätische NRW

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Eine Multiplikatorin des Vereins Zweitzeugen zeigt ein historisches Foto. Kinder sitzen um sie herum und hören zu.
© Zweitzeugen e. V.

Zweit­zeu­gen er­hal­ten in­ter­na­tio­na­len Preis

24.01.2023

Für seinen Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz wurde der Verein Zweitzeugen, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, in Berlin mit einem Obermayer Award ausgezeichnet. Dieser würdigt herausragendes Engagement zur Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Bekämpfung von Vorurteilen in der heutigen Zeit.

Kinder und Jugendliche zu zweiten Zeug*innen machen

In den vergangenen zehn Jahren hat der Verein mit mehr als 37 Überlebenden zusammengearbeitet, sich ihre Lebensgeschichten erzählen lassen und diese in großer Detailtiefe recherchiert. In Workshops, bei Schulbesuchen oder Ausstellungen erzählen die Aktiven des Vereins diese Geschichten, geben sie an Kinder und Jugendliche weiter und machen sie so zu zweiten Zeug*innen, den so genannten Zweitzeug*innen. So wollen sie die Kinder dazu befähigen, die Geschichten in Erinnerung zu bewahren und sie weiterzutragen. Außerdem sollen die jungen Menschen ermutigt werden, sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus einzusetzen.

Über die Obermayer Awards

Für dieses Engagement hat der Verein Zweitzeugen nun in Berlin als eine von sechs Initiativen und Privatpersonen einen Obermayer Award erhalten. Die Obermayer Awards zeichnen seit mehr als zwei Jahrzehnten deutsche Bürger*innen und Organisationen aus, die sich in der Erinnerungsarbeit an die durch das NS-Regime zerstörten jüdischen Gemeinden und verfolgten Menschen in ihrer Region engagieren und ausgehend von der Lokalgeschichte Antisemitismus und Diskriminierung bekämpfen. Der Jury der Obermayer Awards gehören Expert*innen aus den Bereichen Erinnerungsarbeit, jüdisch-deutsche Geschichte, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit an. Anlässlich der Preisverleihung 2023 sagte Joel Obermayer, Geschäftsführer der Organisation Widen the Circle, die die Awards verwaltet: „In einer Zeit, in der in vielen Ländern Antisemitismus und andere Formen von Vorurteilen und Hass immer mehr um sich greifen, sind die diesjährigen Preisträger*innen Vorbilder für alle, die sich für die Überwindung von brutalem Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz einsetzen.“ Widen the Circle arbeitet mit Menschen und Organisationen in Deutschland und den USA zusammen, um die Geschichte der Unterdrückung aufzudecken und Lehren daraus zu ziehen. Die Preisverleihung in Berlin wird vom Berliner Abgeordnetenhaus unterstützt und vom Leo Baeck Institute (New York) mitfinanziert.