
In-Gang-Setzer®
In-Gang-Setzer® bezeichnet ein methodisches Konzept zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen. In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, die von einem Problem oder einer Erkrankung betroffen sind und sich dazu austauschen möchten. Die Gründung und Gestaltung einer solchen Gruppe ist aber für viele eine Herausforderung, auf die sie nicht vorbereitet sind. Hier können sogenannte In-Gang-Setzer*innen unterstützend tätig werden. In-Gang-Setzer*innen sind ehrenamtlich Mitarbeitende der örtlichen Selbsthilfe-Kontaktstelle. Sie werden in einer intensiven Schulung für den Einsatz in den Selbsthilfegruppen qualifiziert und während ihres Engagements kontinuierlich durch die Selbsthilfe-Kontaktstelle begleitet.
Begleitung in der Startphase
„Aller Anfang ist schwer“ – das gilt ganz besonders für die Selbsthilfe in Gruppen. Hier setzt die Unterstützung durch In-Gang-Setzer*innen an. Sie begleiten vor allem neue, bei Bedarf aber auch bestehende Gruppen für eine bestimmte Zeit. Dabei helfen sie den Teilnehmenden, sich miteinander vertraut zu machen, achten auf günstige Rahmenbedingungen für einen gelingenden Austausch und unterstützen die Gruppe darin, die Moderation zu organisieren. In-Gang-Setzer*innen bringen sich ausdrücklich nicht inhaltlich in den Erfahrungsaustausch der Gruppe ein. Dieser ist den Gruppenmitgliedern selbst vorbehalten, die sich in Bezug auf ihre Lebenssituation gut auskennen. Bei der Methode der In-Gang-Setzung geht es vielmehr um Unterstützung auf den Gebieten, wo Kenntnisse und Erfahrungen fehlen. Die Federführung für diesen Prozess hat die örtliche Selbsthilfe-Kontaktstelle, welche den Selbsthilfegruppen das Unterstützungsangebot vorstellt, die passenden In-Gang-Setzer*innen aussucht und für alle Beteiligten vor Ort die zentrale Ansprechstelle ist.
Bundesweit bereits über 1.500 Gruppen unterstützt
Am Projekt beteiligt sind Selbsthilfe-Kontaktstellen in rund 50 Städten und Kreisen aus sieben Bundesländern. Seit Projektbeginn 2008 haben In-Gang-Setzer*innen bereits mehr als 1.300 Gruppen unterstützt, überwiegend beim Start. Über die Hälfte der Gruppen, die von In-Gang-Setzer*innen begleitet werden, gehören zum Bereich der psychischen Erkrankungen und Probleme. Überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil von Gruppen pflegender Angehöriger. Die Starthilfe durch In-Gang-Setzer*innen stabilisiert nachhaltig. Weit über 70 Prozent der in Gang gesetzten Gruppen treffen sich auch nach einem Jahr noch eigenständig weiter. Der Ansatz der In-Gang-Setzung hat sich inzwischen als Methode der Selbsthilfeaktivierung etabliert und erweist sich insbesondere auch als geeigneter Weg, „neuen“ Zielgruppen, wie etwa Migrant*innen, pflegenden Angehörigen oder jüngeren Menschen den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern.
Am Netzwerk In-Gang-Setzer® sind Selbsthilfe-Kontaktstellen in rund 44 Städten und Kreisen aus neun Bundesländern beteiligt. Seit dem Start 2008 haben In-Gang-Setzer*innen bereits mehr als 1.500 Gruppen unterstützt, überwiegend in der Startphase. Über die Hälfte der Gruppen, die von In-Gang-Setzer*innen begleitet werden, gehören zum Bereich der psychischen Erkrankungen und Probleme. Überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil von Gruppen pflegender Angehöriger. Die Starthilfe durch In-Gang-Setzer*innen stabilisiert nachhaltig. Weit über 70 Prozent der in Gang gesetzten Gruppen treffen sich auch nach einem Jahr noch eigenständig weiter. Der Ansatz der In-Gang-Setzung hat sich inzwischen als Methode der Selbsthilfeaktivierung etabliert und erweist sich insbesondere auch als geeigneter Weg, speziellen Zielgruppen, wie etwa Migrant*innen, pflegenden Angehörigen oder jüngeren Menschen den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern.
Träger und Finanzierung
Der Paritätische NRW hat das ursprünglich aus Dänemark stammende Konzept der In-Gang-Setzung weiterentwickelt und setzt die Methode seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit zahlreichen Selbsthilfe-Kontaktstellen bundesweit erfolgreich um. Träger des Netzwerks In-Gang-Setzer® ist die GSP – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Projekte, fachlich begleitet die Fachgruppe Selbsthilfe/-Kontaktstellen des Paritätischen NRW das Netzwerk. Gefördert wird es durch die Betriebskrankenkassen.
Ansprechperson
