Der Paritätische NRW

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Übereinander gelegte Hände in verschiedenen Hautfarben.

Viel erreicht, noch viel vor: Paritätischer NRW feiert 25 Jahre Fachberatung Migrantenselbstorganisationen

Seit 25 Jahren berät, fördert und unterstützt die beim Paritätischen NRW angesiedelte Fachberatung Migrantenselbstorganisationen (MSO) Vereine von und für Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Bei einer Jubiläumsveranstaltung in Bochum blickte der Paritätische NRW auf die erfolgreiche Arbeit der Fachberatung zurück und diskutierte unter dem Motto „Wie aktuelle politische Migrationsdebatten die Arbeit von MSOs beeinflussen und die Vielfaltsgesellschaft gefährden“ über aktuelle Herausforderungen.

Begleitung, Beratung, Stärkung

In den vergangenen 25 Jahren hat die Fachberatung MSO zahlreiche Vereine auf ihrem Weg von kleinen Selbsthilfeinitiativen zu professionellen Trägern der sozialen Arbeit in NRW begleitet. Sie hat dazu beigetragen, dass Migrant*innenorganisationen wachsen und viel erreichen konnten. Die Mitarbeiter*innen der Fachberatung unterstützen sowohl Neugründungen als auch etablierte Organisationen – etwa bei Satzungsarbeit, Angebotsentwicklung, Fördermittelakquise, Vereinsrecht, Personal- und Strukturaufbau sowie bei der Vernetzung mit Regeldiensten und lokalen Integrationsakteur*innen. Dabei arbeitet die Fachberatung eng mit Kommunalen Integrationszentren, Integrationsagenturen und Partnerprojekten zusammen. In einer Fortbildungsreihe bietet sie praxisnahe Unterstützung zu Grundlagen und aktuellen Herausforderungen. Zudem will die Fachberatung die Sichtbarkeit der MSO stärken: Sie setzt auf MSO Mainstreaming und wirbt dafür, migrantische und postmigrantische Organisationen als unverzichtbare Eckpfeiler der Zivilgesellschaft wahrzunehmen. Denn MSO erfüllen eine Schlüsselrolle: Sie erreichen Menschen und Communities, die ansonsten oft nicht erreicht werden oder den Regeldiensten und Behörden häufig mit Misstrauen begegnen.

Heimat für Migrant*innenorganisationen

Die Fachberatung MSO wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes NRW gefördert. Dass sie im Jahr 2000 ausgerechnet beim Paritätischen NRW angesiedelt wurde, hatte viele gute Gründe: Man wollte eine unabhängige Beratungsstruktur für migrantische und postmigrantische Organisationen in NRW schaffen. Für den Paritätischen NRW mit heute rund 3.100 Mitgliedsorganisationen gehört genau diese Beratung zu den Kernaufgaben. Der Paritätische steht seit jeher für selbstorganisierte soziale Arbeit: Unter seinem Dach finden sich zahlreiche soziale und innovative Angebote und Initiativen, die aus sozialen Bewegungen und der Selbsthilfe entstanden sind – von und für Betroffene sowie spezifische Zielgruppen. Ein besonders wichtiger Grund war: Innerhalb der freien Wohlfahrtspflege ist der Paritätische NRW seit langem der Verband der Migrant*innenorganisationen. Sie sind ein bedeutender Teil der Mitgliedschaft, haben die Entstehung der Fachberatung eng begleitet und maßgeblich beeinflusst, wie sich der Paritätische NRW in diesem Themenfeld bewegt und positioniert.

Feiern und diskutieren

Eröffnet wurde die Jubiläumsveranstaltung von Christian Woltering, Vorstand des Paritätischen NRW, und Lorenz Bahr, Staatssekretär im NRW Integrationsministerium, das die Durchführung der Veranstaltung gefördert hat. Anschließend hielt Ali Can, Sozialaktivist, Autor und Diversitätstrainer vom VielRespektZentrum Essen, eine Keynote. Im folgenden Fachgespräch diskutierten Ali Can, Dr. Andreas Deimann (Leitung Referat 622 im NRW Integrationsministerium), Hasan Ergen (Verein Monheim fördert), Deniz Greschner (Universität Osnabrück und Multikulturelles Forum), Sinan Kumru (Fachberatung MSO) und Behshid Najafi (Verein Agisra) über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der MSO Arbeit.