
In der Vielfaltsgesellschaft gemeinsam solidarisch Handeln!
Migrantenselbstorganisationen (MSO) sind seit vielen Jahren eine wichtige Säule der Migrations- und Integrationsarbeit in NRW. Ihr Angebots- und Aufgabenspektrum ist vielfältig und sie verfügen über ein großes Potential und eine umfangreiche Expertise für viele Bereiche der sozialen Arbeit. Öffentlich wahrgenommen, eingebunden und finanziert werden sie aber oft nur, wenn es um ihre vermeintlichen Kernkompetenzen, also die Themen Migration, Integration, Flucht und Diskriminierung, geht. Hier setzt das Projekt "In der Vielfaltsgesellschaft gemeinsam solidarisch Handeln!" des Paritätischen NRW an.
Den Zugang zu Regelstrukturen verbessern
Ziel des Projekts ist das sogenannte Mainstreaming. Migrantenselbstorganisationen sollen besser in die Regelstrukturen sozialer Arbeit und somit auch in die Regelförderungen eingebunden werden. Außerdem soll ihnen der Zugang zu relevanten Fachgremien und Netzwerken erleichtert werden, damit sie sich dort mit ihren Angeboten, ihrer Erfahrung und Expertise einbringen können. Dazu gehört auch eine veränderte Wahrnehmung ihrer Arbeit und die Sensibilisierung der verschiedenen Akteur*innen im sozialen Bereich für bestehende strukturelle und institutionelle Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen.
Projekt setzt auf Tandems
Um dies zu erreichen, setzt der Paritätische NRW in seinem Projekt auf Tandems, jeweils bestehend aus einer Migrantenselbstorganisation und einer weiteren, nicht aus dem Arbeitsfeld der Migration kommenden Organisation. Ein Jahr lang unterstützt er durch die Weitergabe von Fördermitteln und mit fachlicher Begleitung insgesamt zwölf solcher Kooperationsprojekte, zum Beispiel aus den Bereichen der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Senior*innen, Frauen und Mädchen oder LSBT*. Dem Paritätischen ist es wichtig, dass die Tandempartner in dieser Kooperation auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Beide sollen von der Projektteilnahme profitieren und voneinander lernen. Die Ergebnisse des Projekts fließen in Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Kooperationsarbeit ein.
Basierend auf langjähriger Erfahrung
Träger des Projekts „In der Vielfaltsgesellschaft gemeinsam solidarisch Handeln!“ ist der Paritätische NRW. Der Wohlfahrtsverband verfügt über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Migrantenselbstorganisationen. Bereits seit dem Jahr 2000 ist die vom Land NRW geförderte Fachberatung Migrantenselbstorganisationen beim Paritätischen angesiedelt. Das Projekt ist im Februar 2023 gestartet und läuft noch bis Ende Mai 2024. Es wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.